Auch wenn man meinen könnte, dass Penetrationstests und Schwachstellenscans dasselbe sind, erfüllen sie jeweils einen einzigartigen Zweck beim Schutz Ihres Netzwerks. Wenn Sie wissen, wann sie eingesetzt werden sollten, können Sie Ihre Sicherheitslage verbessern. In welchen Situationen sind also Penetrationstests erforderlich, und wann sollten Sie sich auf Schwachstellen-Scans verlassen?
Was sind Penetrationstests?
Penetrationstests, oft auch als Pen-Test bezeichnet, sind simulierte Cyberangriffe auf Ihr Computersystem, um nach ausnutzbaren Schwachstellen zu suchen. Bei einem Pen-Test werden Schwachstellen aktiv ausgenutzt, um die Auswirkungen zu ermitteln, ähnlich wie bei einer realen Übung zum Testen Ihrer Verteidigungsmaßnahmen. Letztendlich hilft Ihnen ein Penetrationstest zu verstehen, wie ein Angreifer Ihr System ausnutzen könnte, und liefert eine realistischere Einschätzung Ihrer Sicherheitslage.
Was ist ein Schwachstellen-Scan?
Während bei Penetrationstests Schwachstellen aktiv ausgenutzt werden, wird beim Schwachstellen-Scanning eine Software eingesetzt, die potenzielle Sicherheitslücken in Ihren Systemen automatisch erkennt und meldet. Sie können sich das wie einen Gesundheitscheck für Ihr Netz vorstellen. Diese Software scannt Ihre Systeme, einschließlich Server und Netzwerke, um bekannte Sicherheitsprobleme wie veraltete Software, fehlende Patches oder Fehlkonfigurationen zu erkennen, die von Angreifern ausgenutzt werden könnten.
Schwachstellen-Scans sind eine proaktive Maßnahme zum Schutz Ihrer digitalen Ressourcen und liefern einen Bericht, der die Schwachstellen kategorisiert, ihren Schweregrad bewertet und Abhilfemaßnahmen empfiehlt. Regelmäßige Scans helfen Ihnen dabei, sich ein Bild von Ihrer Sicherheitslage zu machen, und ermöglichen es Ihnen, Prioritäten bei der Behebung von Schwachstellen zu setzen, bevor diese von Angreifern ausgenutzt werden können.
Penetration Testing vs. Schwachstellenscanning
Jede Methode hat ihre eigene Reihe von Methoden und Prozessen, die bestimmen, wie sie umgesetzt werden und wie tiefgreifend die Bewertung ist, die sie liefern. Beim Vergleich eines Pen-Tests mit einer Schwachstellenbewertung sollten Sie die Unterschiede in Bezug auf den Bedarf an spezialisiertem Fachwissen, den Zeit- und Ressourcenaufwand und die Häufigkeit, mit der diese beiden kritischen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden sollten, berücksichtigen.
Methodik und Verfahren
Es gibt einige wichtige Unterschiede zwischen der Methodik und dem Prozess von Penetrationstests und Schwachstellen-Scans. Hier sind die Unterschiede aufgeschlüsselt:
- Initiierung: Penetrationstests beginnen oft mit einer Vorbereitungsphase, in der Ziele und Umfang definiert werden. Die Schwachstellensuche ist einfacher, da sie mit automatisierten Tools beginnt, die nach bekannten Schwachstellen suchen.
- Entdeckung: Bei Penetrationstests wird die Zielumgebung aktiv erkundet und abgebildet. Das Scannen auf Schwachstellen identifiziert und katalogisiert automatisch die Schwachstellen des Systems.
- Ausbeutung: Penetrationstests beinhalten das Ausnutzen gefundener Schwachstellen, um potenzielle Schäden zu bewerten. Beim Scannen von Schwachstellen wird die Schwachstelle nicht aktiv ausgenutzt.
- Berichterstellung: Beide Methoden enden mit detaillierten Berichten, aber Berichte von Penetrationstests sind in der Regel umfassender. Sie beschreiben die Ausnutzungsszenarien und bieten Strategien zur Behebung der Schwachstellen an.
Tiefe und Umfang der Bewertung
Penetrationstests dringen tief in Ihr System ein, um reale Angriffe zu simulieren. Sie ist umfassend, zielt auf bestimmte Systeme ab und nutzt manuelle Techniken, um Schwachstellen nicht nur zu finden, sondern auch auszunutzen. Das Scannen auf Schwachstellen ist breiter, aber weniger tiefgehend. Mithilfe automatisierter Tools wird Ihr gesamtes Netzwerk oder bestimmte Systeme auf bekannte Schwachstellen gescannt. Er ist schneller und deckt mehr Bereiche ab, geht aber nicht darauf ein, die gefundenen Schwachstellen auszunutzen.
Wenn man einen Penetrationstest mit einem Schwachstellentest vergleicht, gibt ein Schwachstellentest einen breiten Überblick über potenzielle Sicherheitsprobleme, bietet aber nicht die eingehende Untersuchung, wie diese Probleme ausgenutzt werden können, wie es ein Pen-Test tut.
Menschliches Engagement und Fachwissen
Menschliches Engagement und Fachwissen spielen beide eine Rolle bei der Unterscheidung zwischen Penetrationstests und Schwachstellen-Scans. Beides ist zwar ein wichtiger Bestandteil eines Cybersecurity-Playbooks, aber es kommt auf unterschiedliche Fähigkeiten an. Nachfolgend finden Sie die für jede Methode erforderlichen Kenntnisse:
Penetrationstests: Erfordert hochqualifizierte Cybersicherheitsexperten, die reale Angriffe simulieren, um Schwachstellen aktiv auszunutzen. Tester nutzen ihr Fachwissen, um wie Hacker zu denken und Analysen und Erkenntnisse zu liefern, die über das hinausgehen, was automatisierte Tools leisten können. Pen-Tester müssen oft einzigartige Strategien und Lösungen entwickeln und kreative Problemlösungen anwenden, um ihren Ansatz auf jedes spezifische Szenario zuzuschneiden.
Scannen auf Schwachstellen: Verwendet automatisierte Tools, um potenzielle Schwachstellen in einem System zu identifizieren, verfügt aber nicht über die Tiefe, die menschengesteuerte Tests bieten.
Zeit- und Ressourcenbedarf
Penetrationstests sind in der Regel zeit- und ressourcenaufwändiger als Schwachstellen-Scans, da sie umfassende, manuelle Tests durch qualifizierte Fachleute erfordern. Ein typischer Pen-Test kann Tage oder sogar Wochen dauern, je nach Komplexität und Umfang Ihres Netzwerks. Jeder Test ist einzigartig auf Ihre Umgebung zugeschnitten und erfordert eine umfangreiche Planung und Analyse.
Andererseits ist das Scannen von Schwachstellen stärker automatisiert und kann häufiger und mit weniger Personaleinsatz durchgeführt werden. Durch diese Scans werden bekannte Schwachstellen schnell erkannt und ein Grundstock für Ihre Sicherheitslage geschaffen. Bei Schwachstellentests wird jedoch nicht untersucht, wie ein Angreifer diese Schwachstellen ausnutzen könnte, so dass sie weniger ressourcenintensiv, aber auch weniger aufschlussreich sind als Penetrationstests.
Häufigkeit der Ausführung
Sie sollten die Häufigkeit von Penetrationstests und Schwachstellen-Scans von den spezifischen Sicherheitsanforderungen und dem Risikoprofil Ihres Unternehmens abhängig machen. Hier ist eine kurze Anleitung:
- Scannen auf Schwachstellen: In der Regel werden diese Scans vierteljährlich oder sogar monatlich durchgeführt. Sie sind weniger aufdringlich, können automatisiert werden und helfen Ihnen, mit neuen Schwachstellen Schritt zu halten.
- Penetrationstests: Führen Sie diese Tests mindestens einmal jährlich durch. Bei risikoreichen Sektoren sollte die Häufigkeit auf halbjährlich erhöht werden.
- Nach erheblichen Änderungen: Immer wenn Sie größere Systemaktualisierungen durchführen oder eine neue Netzwerkinfrastruktur hinzufügen, planen Sie beide Tests.
- Anforderungen an die Einhaltung: In einigen Branchen gibt es spezielle Richtlinien für die Häufigkeit von Tests. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht nur die Vorschriften einhalten, sondern auch sicher sind.
Pen-Test vs. Schwachstellenbewertung: Wann sind sie zu verwenden?
Sie sollten sich für eine Schwachstellenbewertung entscheiden, wenn Sie einen umfassenden Überblick über die Schwachstellen Ihres Systems benötigen. Sie ist weniger aufdringlich und in der Regel automatisiert, so dass sie sich ideal für regelmäßige, groß angelegte Kontrollen eignet. Ein Pen-Test ist besser geeignet, wenn Sie genau wissen wollen, wie ein Angreifer bestimmte Schwachstellen ausnutzen könnte.
Bei der Entscheidung zwischen einem Pen-Test und einer Schwachstellenanalyse handelt es sich bei einem Penetrationstest um einen gezielten, manuellen Prozess, der sich vor allem nach erheblichen Änderungen an Ihrer Infrastruktur oder bei der Einhaltung von Sicherheitsstandards anbietet. Wählen Sie eine Schwachstellenbewertung für häufige, allgemeine Wartungsarbeiten und einen Pen-Test für eine eingehende, szenariobasierte Analyse.
Integration von Penetrationstests und Schwachstellenscans in Sicherheitsprogramme
Optimieren Sie Ihre Sicherheitsmaßnahmen, indem Sie Penetrationstests und Schwachstellenscans in Ihr Cybersicherheitsprogramm integrieren. Hier erfahren Sie, wie Sie diese Instrumente effektiv kombinieren können:
- Planen Sie regelmäßige Scans: Nutzen Sie monatliche Schwachstellen-Scans, um Sicherheitslücken zu erkennen und zu beheben, bevor sie ausgenutzt werden können.
- Jährliche Durchführung von Penetrationstests: Führen Sie jährlich oder nach wesentlichen Änderungen an Ihrer Infrastruktur Penetrationstests durch, um reale Angriffe zu simulieren.
- Korrelieren Sie die Ergebnisse: Vergleichen Sie die Ergebnisse beider Methoden, um die Schwachstellen zu priorisieren, die sofortige Aufmerksamkeit erfordern.
- Verfeinerung der Sicherheitsrichtlinien: Passen Sie Ihre Sicherheitsprotokolle auf der Grundlage der aus den Tests und Scans gewonnenen Erkenntnisse an, um Ihre Verteidigung gegen künftige Angriffe zu stärken.
Obwohl Penetrationstests und Schwachstellen-Scans unterschiedliche Rollen in einem Cybersicherheitssystem spielen, ist die Integration beider für eine robuste Sicherheit entscheidend. Zusammen liefern sie ein gründliches Verständnis der Schwachstellen Ihres Systems und tragen zu einer umfassenden Sicherheit bei.
Die Grundlagen der Gerätesicherheit sind für Ihre allgemeine Sicherheitsstrategie unerlässlich. NinjaOne vereinfacht den Prozess des Patchens, Abhärtens, Sicherns und Sicherns all Ihrer Geräte von einem zentralen, entfernten Standort aus und in großem Umfang. Erfahren Sie mehr über NinjaOne Protect, sehen Sie sich eine Live-Demo an oder starten Sie Ihre kostenlose Testversion der NinjaOne-Plattform.