Eine Zero-Day-Schwachstelle (CVE-2023-5129) in der WebP-Bildbibliothek wird aktiv ausgenutzt, wodurch wichtige Browser und zahlreiche weitere Anwendungen gefährdet sind.
HINWEIS: NinjaOne ist von dieser Sicherheitslücke NICHT betroffen.
Ok, was geschieht hier?
Am Mittwoch, den 27. September, veröffentlichte Google eine Sicherheitslücke mit der Bezeichnung CVE-2023-5129 und bewertete sie mit der Note 10,0. Dies ist in höchstem Maße besorgniserregend und unterstreicht die Gefahr und Schwere der Schwachstelle.
Was ist CVE-2023-5129?
CVE-2023-5129 handelt sich um eine Schwachstelle in der Form eines Pufferüberlaufs im Heap-Speicher des WebP image format. Insbesondere durch die verlustfreie Komprimierung von Bildern im Web (mit WebP können Webentwickler kleinere Bilder erstellen, die immer noch großartig aussehen und das Surfen beschleunigen). Wir werden hier nicht in die tiefgehenden Details eintauchen, aber Sie können mehr Informationen zu Pufferüberlaufschwachstellen im Allgemeinen und speziell zum Problem mit der „BuildHuffmanTable“-Funktion in der libwebp-Bibliothek in diesem Beitrag von Alex Ivanovs auf StackDiary finden.
Hinweis: Diese Sicherheitslücke wurde ursprünglich als CVE-2023-4863 erfasst und nur Chrome zugeschrieben. Das neue CVE wurde herausgegeben, um klarzustellen, dass die Schwachstelle tatsächlich auf eine viel größere Anzahl von Anwendungen zutrifft (eine Teilliste finden Sie unten).
Wie schlimm ist CVE-2023-5129?
Leider sehr schlimm(daher der CVSS-Wert 10.0). Aus drei verschiedenen Gründen:
- Die Auswirkungen sind äußerst weitreichend: Die Schwachstelle betrifft jede Software, die den WebP-Codec verwendet. Dazu gehören die wichtigsten Browser wie Chrome, Firefox, Safari und Edge, aber, wie bereits erwähnt, auch eine Vielzahl weiterer Anwendungen (siehe Liste unten). Administratoren, die nach wie vor unter den PTSD von log4j leiden, überdenken erneut ihre Entscheidungen.
- Die Folgen einer Ausnutzung sind äußerst schwerwiegend: Eine erfolgreiche Ausnutzung könnte möglicherweise dazu führen, dass Angreifer ein System übernehmen, beliebigen Code ausführen und auf sensible Benutzerdaten zugreifen.
- Angreifer setzen sie bereits aktiv ein: Zu Beginn dieses Monats (am 11. September) hat Google bestätigt, dass CVE-2023-4863 bereits aktiv ausgenutzt wird. Darüber hinaus wurde die Schwachstelle mit dem „BLASTPASS“-Bericht des Citizen Lab vom 7. September in Verbindung gebracht, in dem ein Zero-Click, Zero-Day iPhone-Exploit dokumentiert wurde, der in der realen Welt erfasst wurde.
Welche Anwendungen sind von CVE-2023-5129 betroffen?
HINWEIS: NinjaOne ist von dieser Sicherheitslücke NICHT betroffen.
Update 28. September: Der Sicherheitsexperte Michael Taggart führt eine umfassende Liste von Anwendungen, die er kontinuierlich hier aktualisiert. Derzeit sind es 744, von denen 165 als gefährdet gelten.
Zahlreiche Anwendungen verwenden WebP-Bilder über libwebp. Wie cyberkendra.com berichtet, „sind alle nativen Browseranwendungen auf Android-Geräten betroffen, da der Codec in Android integriert ist.“
Aber die Liste wird noch umfangreicher. Sie weisen auch darauf hin, dass gemäß einer auf Wikipedia zusammengestellten Liste die folgende Anwendung den WebP-Codec verwendet:
- 1Password
- balenaEtcher
- Basecamp 3
- Beaker (Webbrowser)
- Bitwarden
- CrashPlan
- Cryptocat (Auslaufmodell)
- Diskord
- Eclipse Theia
- FreeTube
- GitHub-Desktop
- GitKraken
- Joplin
- Keybase
- Lbry
- Light Table
- Logitech Optionen +
- LosslessCut
- Mattermost
- Microsoft Teams
- MongoDB Compass
- Mullvad
- Notion
- Obsidian
- QQ (für macOS)
- Quasar Framework
- Shift
- Signal
- Skype
- Slack
- Symphony Chat
- Tabby
- Termius
- TIDAL
- Twitch
- Visual Studio Code
- WebTorrent
- Wire
- Yammer
Für welche Anwendungen sind Patches für CVE-2023-5129 verfügbar?
Cyberkendra.com stellt außerdem eine hilfreiche Liste von Anbietern zusammen, die Patches für diese Sicherheitslücke veröffentlicht haben und diese aktiv aktualisieren werden:
- Google Chrome – Mac und Linux 116.0.5845.187 und Windows 116.0.5845.187/.188.
- Mozilla – Firefox 117.0.1, Firefox ESR 115.2.1, Firefox ESR 102.15.1, Thunderbird 102.15.1 und Thunderbird 115.2.2
- Brave Browser – Version 1.57.64 (Chromium: 116.0.5845.188) [Android, iOS, Linux & Mac].
- Microsoft Edge – Versionen 109.0.1518.140, 116.0.1938.81 und 117.0.2045.31.
- Tor Browser – Version 12.5.4.
- Opera – Version 102.0.4880.46.
- Vivaldi – Version 6.2.3105.47.
- 1Password – Version 8.10.15
- Bitwarden
- LibreOffice
- Suse
- Ubuntu
- LosslessCut
- NixOS – Nix package manager
Was können Administratoren jetzt tun, um ihre Netzwerke zu schützen?
Angesichts des zu erwartenden öffentlichen Interesses und der bereits bestätigten aktiven Ausnutzung wird dringend empfohlen, anfällige Anwendungen sobald wie möglich zu aktualisieren und sicherzustellen, dass die Patches erfolgreich angewendet wurden.
Es ist bedauerlich, dass der genaue Umfang der betroffenen Anwendungen noch nicht feststeht. Wenn Sie nicht wissen, ob eine Anwendung gefährdet ist oder kein Patch verfügbar ist, können Sie keine Sicherheitsaktualisierung durchführen. Wir hoffen, dass weitere Anbieter bald mehr Informationen und Klarheit liefern werden.
In der Zwischenzeit…
Wie kann man gefährdete Anwendungen mit Hilfe von NinjaOne identifizieren
Bis der volle Umfang der gefährdeten Anwendungen geklärt ist, können IT-Profis zumindest ihre Netzwerke nach Geräten durchsuchen, auf denen veraltete App-Versionen mit verfügbaren Patches ausgeführt werden. In diesem Video führt der Produktleiter von NinjaOne, Gavin Stone, vor, wie NinjaOne-Benutzer:innen genau das tun können, indem sie den Software-Inventarfilter verwenden:
Zusätzliche Links und Ressourcen
- Nationale Datenbank für Sicherheitslücken CVE-2023-5129
- Diskussion auf r/sysadmin
- WebP 0day: Google weist neue CVE für libwebp-Sicherheitslücke zu (cyberkendra.com)
- Critical WebP Bug: Viele Apps, nicht nur Browser, sind bedroht (StackDiary)
- Der WebP 0day (Ben Hawkes)
- BLASTPASS: NSO-Group: Erfassung eines Zero-Click, Zero-Day iPhone-Exploits außerhalb geschützter Umgebungen (The Citizen Lab)