Software-Patching ist der wichtige Prozess, Aktualisierungen bereitzustellen. Diese Aktualisierungen werden oft veröffentlicht, um Sicherheitslücken und Schwachstellen zu schließen, die zu einem Cyberangriff führen könnten. Tatsächlich hätten viele Cyberattacken auf große Ziele stark eingeschränkt oder komplett verhindert werden können, wenn die Software gepatcht worden wäre- Aus diesem Grund ist das Patch-Management ein wichtiger Teil der Best Practices für die Cybersicherheit und der Compliance.
Es werden immer neue Vorschriften für die Cybersicherheit herausgegeben und somit entstehen neue Standards für das Patch-Management. Das bedeutet, dass Endnutzer:innen und IT-Profis ihre Patching-Routinen genau unter die Lupe nehmen müssen, nicht nur, um alle Vorgaben einzuhalten, sondern auch für die eigene Sicherheit.
In diesem Artikel werden folgende Fragen beantwortet:
- Was ist Patch-Compliance?
- Wie kann die Patch-Compliance fehlschlagen?
- Was ist Patch-Management?
- Tipps für das Einhalten von Patch-Compliance für Software
- Software-Tools für die Patch-Compliance
Was ist Patch-Compliance?
Ein Audit zur Patch-Compliance überprüft, wie viele Geräte in Ihrem Netzwerk den Vorgaben entsprechen. Den Vorgaben entsprechen die Maschinen, die erfolgreich gepatcht wurden und auf dem neuesten Stand sind, was sie vor Bedrohungen schützt. Patch-Compliance ist ein weit gefasster Begriff. Er bezieht sich nicht nur auf diese Maschinen, sondern umfasst alle Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um neue Patches zu erkennen und zu installieren, die Einblicke, die es in ihre Endpunkte (Geräte) hat und die Häufigkeit, wie oft sichergestellt wird, dass alle Soft- und Hardware aktualisiert ist.
Viele Variablen können die erfolgreiche Bereitstellung von Patches beeinflussen, insbesondere in größeren IT-Umgebungen mit vielen Geräten. Glücklicherweise gibt es diverse Lösungen, die Unternehmen nutzen können, um ein korrektes Patching und die Compliance aller Geräte und Systeme sicherzustellen.
Um Daten und Menschen zu schützen, haben mehrere Regierungsorgane und Behörden Standards für die Cybersicherheit entwickelt (und es werden sicher immer mehr werden). Innerhalb dieser Vorgaben ist Patch-Compliance stets notwendig – was aufzeigt, wie wichtig sie für die Cybersicherheit im Allgemeinen ist. Zu den häufigsten Standards für die Compliance zählen:
- PCI (Payment Card Industry Data Security Standard): Diese Sicherheitsvorschriften behandeln die technischen und betrieblichen Standards, die Unternehmen einhalten müssen, um die Kreditkartendaten ihrer Kund:innen zu schützen.
- HIPAA (Health Insurance Portability and Accountability Act): Diese amerikanischen Sicherheits- und Datenschutzstandards gelten für das Gesundheitswesen und tragen dazu bei, dass Patientendaten nicht veröffentlicht, gestohlen oder manipuliert werden.
- DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) bzw. GDPR (General Data Protection Regulation): Diese EU-Verordnung dient dem Datenschutz europäischer Bürger und umfasst ein strengeres Patching-Protokoll im Rahmen ihrer Sicherheitsstandards.
Wie kann die Patch-Compliance fehlschlagen?
Die Patch-Compliance kann als Konzept schwer zu umreißen sein, weil es so viele Unterschiede zwischen verschiedenen IT-Umgebungen, Anwendungsfällen und Branchen gibt. Für einige Organisationen bedeutet Patch-Management nichts weiter als das Erstellen eines internen Patching-Protokolls, das Ernennen einer Person in der IT zum Beauftragten und Berechtigten und (hoffentlich) das rechtzeitige Aktualisieren aller Geräte und Anwendungen.
Leider reicht das aber nicht aus, um ein Unternehmen wirklich „Patch-compliant“ zu nennen. Andere Compliance-Standards wie PCI-DSS, HIPAA, NIST und die DSGVO bringen weitere wichtige Anforderungen in das Gesamtbild ein und viele Branchen können diese schlichtweg nicht außer Acht lassen.
Dazu muss auf interne Anforderungen und spezifische Herausforderungen eingegangen werden. Der häufigste Grund dafür, dass IT-Teams Patches oder System-Upgrades herauszögern, sind veraltete Strukturen – und das kann zu einer schwer zu bewältigenden Hürde werden. Wenn der Support für Software in einem Unternehmen eingestellt wird, kann nicht mehr mit weiteren Updates oder Patches gerechnet werden – auch nicht gegen Sicherheitslücken. Das stellt das Unternehmen vor die Wahl, ob es ungepatchte, veraltete Software betreiben oder ein Upgrade vornehmen und zu einer unterstützten Anwendung wechseln soll. Letztere Option kann nicht nur zu hohen Kosten führen, sie kann sich auch negativ auf Arbeitsabläufe und die Produktivität auswirken.
Wie Sie sehen, gibt es viele Facetten der Patch-Compliance, bei denen es stets um Schwachstellen und die Bereitstellung von Updates geht, die sie beheben. Compliance-Standards wie HIPAA, PCI, GLBA und FERPA wurden eingeführt, um Organisationen Richtlinien zu geben, die zu befolgen sind.
Was sind die Herausforderungen beim Patch-Management?
Obwohl Patching so wichtig ist, verzichten manche Unternehmen dennoch auf Aktualisierungen ihrer System-Software. Wie bereits erwähnt, kann das zu einer Situation führen, in der ihre Software nicht mehr unterstützt wird und keine notwendigen Sicherheits-Updates mehr erhält. Natürlich gibt es auch andere Gründe – kleinere Unternehmen haben vielleicht nicht die Mittel für ein vollständiges BS-Upgrade und viele Updates benötigen viel Recherche und Planung im Voraus.
Für die Führungsebene ist die größte Sorge möglicherweise, dass Software-Aktualisierungen sich auf Arbeitsabläufe auswirken könnten. Es ist schwierig, über die deutlichen Bedrohungen für die Cybersicherheit eines Unternehmens nachzudenken, die ohne Updates entstehen, wenn man mit Ausfallzeiten und verlorenen Arbeitsstunden konfrontiert ist. Die potenziellen Auswirkungen auf den Betrieb können große Sorgen machen, aber im Vergleich mit den Schäden, die eine Datenpanne oder ein Ransomware-Angriff anrichten, ist der Aufwand überschaubar.
So sorgen Sie für Patch-Compliance
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Aktualisierungen von System-Software
Es kann diverse Gründe geben, warum eine Organisationen ihre System-Software nicht aktualisieren möchte – von mangelnden Ressourcen über die notwendige vorherige Planung und Recherche bis hin zu Sorgen, wie sich Software-Updates auf Betriebsabläufe auswirken. Aber im Vergleich mit den Schäden, die eine Datenpanne oder Ransomware-Angriffe anrichten können, erscheinen diese Gründe als eher nichtig.
Software, die nicht rechtzeitig aktualisiert wird, legt viele Schwachstellen offen und wird früher oder später zum Ziel für Cyberattacken.
Zusätzlich ist zu beachten, dass die weitere Verwendung nicht unterstützter Software nicht nur die Patch-Compliance im Allgemeinen gefährdet, sondern auch dafür sorgt, dass Verordnungen wie die DSGVO, HIPAA und PCI nicht eingehalten werden. Allgemein müssen jede Software und alle Drittanwendungen regelmäßig aktualisiert werden, um die Compliance einzuhalten.
Wenn es um das Patch-Management geht, ist das Erkennen und Beseitigen von veralteter System-Software nicht die einzige Herausforderung. Das Finden und Installieren von Patches ist nur der erste Schritt. Es muss auch bestätigt werden, dass sie an allen Endpunkten ankommen und das keine Probleme mit der Kompatibilität entstehen.
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Systemgesundheit
Patches werden bei der Veröffentlichung oft mit einem Schweregrad von „niedrig“ bis „kritisch“ klassifiziert. So wird manchmal die Reihenfolge von Patch-Vorgängen bestimmt, aber es ermöglicht auch die Qualifizierung der allgemeinen Systemgesundheit. Die Anzahl der Patches, die für verschiedene Schweregrade notwendig ist, trägt zu dieser Bewertung bei:
Gesunde Systeme sind solche, auf denen alle Updates und aktuellen Patches installiert sind. Angreifbaren Systemen fehlen Patches von niedrigen oder mittlerem Schweregrad. Stark angreifbaren Systemen fehlen Patches von kritischem Schweregrad und sie können als unmittelbar durch Cyberangriffe, Zero-Days und andere Exploits gefährdet betrachtet werden.
Dieses System zur Einordnung der Systemgesundheit kann eingesetzt werden, um Patch-Richtlinien und -Standards für die Bestimmung des Gesundheitszustands der IT-Infrastruktur im Allgemeinen zu erstellen.
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Automatisiertes Patch-Management
Die Patch-Compliance umfasst – wie Sie sehen – zahlreiche Schritte und somit gibt es viele Gelegenheiten für menschliches Versagen oder Versäumnisse. Hier kann sich die Automatisierung nützlich machen und das Patch-Management von einem manuellen Problem zu einer Aufgabe für Scripts und maschinelles Lernen machen.
Tools zur Patch-Automatisierung wie NinjaOne entlasten Sie, indem sie Systeme nach fehlenden Patches scannen, die Bereitstellung von Updates automatisieren, die richtigen Patches den Systemen zuweisen, die sie benötigen, und dafür sorgen, das Patches zu keinen Kompatibilitätsproblemen führen. All diese Arbeit einem automatisierten Patch-Management zu überlassen macht die Einhaltung der Patch-Compliance einfacher und beseitigt viele der damit verbundenen Risiken.
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Sichtbarkeit von Endpunkten durch Compliance-Reports
Wie bereits gesagt ist das Patching nur ein Teil der Compliance-Problematik. Eine Organisation benötigt immer noch die vollständige Sichtbarkeit all ihrer Geräte, um zu garantieren, dass keine Maschine ungepatcht bleibt. Uns allen ist bewusst, dass eine mangelnde Sichtbarkeit von Endpunkten und Inventaren ein Hindernis dabei sein kann, für die Compliance aller Geräte zu sorgen, also ist eine genaue Inventur aller Geräte und Anwendungen von Dritten im Netzwerk unbedingt nötig.
Sobald ein entsprechendes Inventar erstellt wurde, kann ein automatisiertes Patch-Management-Tool eingesetzt werden, um Sie bei fundierten Entscheidungen zu Ihrer Patch-Compliance zu unterstützen. Die besten Tools zum Patch-Management erstellen automatisch Patch-Berichte, welche die Compliance auf allein Geräten in der IT-Umgebung aufzeigen, indem jeweils der Patch-Status überwacht wird.
Patch-Management-Software
Patch-Management-Software-Tools scannen Ihre IT-Umgebung, um Soft- und Hardware zu erkennen und Sie über Updates zu benachrichtigen, die Sie durchführen müssen. Üblicherweise haben Sie dann die Option, auf diese Updates entweder manuell oder automatisch zu reagieren. In größeren Unternehmungsanwendungen legt das IT-Team normalerweise automatisierte Updates fest, die dann ohne menschliches Eingreifen über viele Systeme durchgeführt werden. So können zahlreiche Ressourcen der IT-Abteilung sinnvoller genutzt werden, während die Organisation dennoch die Compliance einhält.
Bei größeren Anwendungsfällen ist es beinahe unmöglich, in Sachen Software-Updates ohne Patch-Management-Software-Tools auf dem Laufenden zu bleiben.
Fazit:
Patch-Compliance ist ein umfassendes Konzept, das von vielen Perspektiven betrachtet werden kann. Individuelle Faktoren können sich unterscheiden, aber der Grundsatz, dass eine IT-Umgebung auf dem neuesten Stand gehalten werden muss, um Sicherheitslücken zu vermeiden, bleibt derselbe.
Bei der Patch-Compliance geht es letztendlich um die Bewältigung von Schwachstellen, egal, ob Sie es mit FFIEC, DSGVO, HIPPA oder PCI-DSS zu tun haben. Ein effektives Programm zur Einhaltung der Patch-Compliance zu haben trägt zur Sicherheit Ihres Unternehmens und Ihrer Daten bei und gibt Prüfern alle Informationen, die sie benötigen.
NinjaOne ist eine komplette Patch-Management-Lösung, die es Ihnen leicht macht, all Ihre Windows-, Mac– und Linux-Endpunkte automatisiert von einer einzigen Benutzeroberfläche aus zu aktualisieren. Mit unserer Lösung erhalten Sie einen vollständigen Überblick über all Ihre Endpunkte – unabhängig vom jeweiligen Betriebssystem – und die Werkzeuge, die Sie für deren Schutz benötigen.