Fernwartungs- und Verwaltungssoftware (RMM) fungiert als zentrales Werkzeug für effizientes IT-Management. Wie bei jeder anderen Software, deren Nutzen man evaluieren möchte, ist es nötig die Kosten zu kennen, um eine vernünftige unternehmerische Entscheidung über eine mögliche Anschaffung zu treffen.
Verschiedene Faktoren können Einfluss auf die Preise von RMM’s haben, dazu gehören:
- Die Anzahl der überwachten mobilen Geräte, Laptops, Workstations, Server, virtuellen Maschinen und Netzwerkgeräte
- Die Anzahl der Benutzer, die einen Zugang zur RMM-Softwarelösung benötigen
- Die enthaltenen Funktionen, die Sie verwenden möchten
- Ob Sie Support, Unterstützung bei Einrichtung und Onboarding oder Schulungen in Anspruch nehmen möchten
- Welche Form des Hostings Sie für die Softwarelösung wählen
- Und mögliche weitere Faktoren
Fast jeder RMM-Softwareanbieter hat ein anderes Kostenmodell. In diesem Beitrag werden wir einige Dimensionen skizzieren, die bei Ihrem RMM-Preisvergleich eine Rolle spielen können, sodass Sie in der Lage sind, eine bessere Kaufentscheidung zu treffen.
Gegenüberstellung: Abrechnung pro Agent oder pro Benutzer
Einer der wichtigsten Unterschiede bei der Preisgestaltung im Markt für RMM Software entscheidet sich an der Frage, ob Sie sich für einen Anbieter entscheiden, der nach der Anzahl an installierten Agenten abrechnet, oder einem, bei dem Sie für die Anzahl Ihrer Nutzer zahlen.
Abrechnung pro Agent
Das auf der Anzahl der Agenten bzw. Endpunkte basierende Kostenmodell setzt die Größe Ihres Unternehmens mit den Kosten für die RMM Software ins Verhältnis. Sie zahlen einen festen Preis für jedes Gerät, auf dem Sie die RMM Software installieren möchten, um es entsprechend überwachen und verwalten zu können. Sobald Sie Ihr Geschäft ausbauen, erhöhen sich Ihre Ausgaben entsprechend der von Ihnen bezogenen Anzahl an Agenten. Häufig werden Sie ab bestimmten Mengen Rabatte angeboten bekommen, sodass Sie mit zunehmender Größe weniger pro Agent bezahlen müssen. Das sich nach der Anzahl an Agenten richtende Kostenmodell lässt sich meist gut mit der Mehrzahl anderer von MSP’s auf Endpunkten verwendeter Technologien vereinbaren, zum Beispiel:
- Antivirus, EDR und anderen Lösungen zum Schutz von Endpunkten
- Backup-Software
- Fernzugriffssoftware
- Verwaltungssoftware für Mobilgeräte
- Und weitere
Einige Anbieter haben gesonderte Kostenmodelle basierend auf dem Gerätetyp oder dem Einsatzzweck. So berechnen sie beispielsweise mehr für die Server- oder Netzwerküberwachung als für die Überwachung von Workstations oder Laptops.
Abrechnung pro Benutzer
Die Abrechnung pro Benutzer ist als Kostenmodell zwar im SaaS-Bereich üblich, wird für RMM‘s und andere oben aufgelistete Softwarelösungen für MSP’s jedoch eher selten verwendet. RMM’s, die pro Benutzer abrechnen, sind selten reine RMM-Softwarelösungen – meist handelt es sich dabei um Erweiterungen von PSA Software (Professional Services Automation), bei denen Kostenmodelle pro Benutzer verbreiteter sind. Die Kombination aus RMM + PSA beinhaltet oft zusätzliche Funktionalitäten, wie zum Beispiel:
- Rechnungsstellung
- CRM (Kundenbeziehungsmanagement)
- HR (Personalmanagement)
- Ticketing
- Und weitere
Bei diesem Modell muss jeder Benutzer eine Lizenz erwerben, unabhängig von der Funktionalität, auf die er Zugriff benötigt. Oftmals benötigen Support-Mitarbeiter / RMM-Techniker, Vertriebsmitarbeiter, Mitarbeiter der Buchhaltung, Geschäftsleiter und andere Personen Lizenzen für den Zugriff auf diesen zentralen Datensatz.
Da viele Softwarelösungen für MSP’s weiterhin pro Endpunkt abgerechnet werden, verwenden Anbieter, die auf ein Kostenmodell pro Benutzer setzen, oft parallel auch noch Kostenmodelle pro Endpunkt, um Erweiterungen für den Fernzugriff, Antivirus-Lösungen oder Backup-Lösungen abrechnen zu können. Das kann zu komplizierteren Kostenmodellen führen.
Ob pro Agent oder pro Benutzer, beide Kostenmodelle für RMM Software haben Vor- und Nachteile. Generell könnte man sagen, dass Kostenmodelle für RMM’s pro Benutzer sich für kleinere, weniger etablierte Unternehmen lohnen können.
Gegenüberstellung: unbefristete oder befristete Kostenmodelle für RMM Software
Einige RMM‘s – zumeist diejenigen Lösungen, die als On-Premises-Software gestartet sind und später in die Cloud migrierten, bieten ein unbefristetes Kostenmodell. Bei diesem unbefristeten Kostenmodell bezahlt der MSP vorab eine größere Summe, kann dafür jedoch die Software auf unbegrenzte Zeit nutzen. Nach und nach wird die Software durch den Anbieter aktualisiert, wobei diese Updates oft nicht im ursprünglichen Preis enthalten sind, so dass der Kunde darüber hinaus noch jährliche Wartungsgebühren entrichten muss, um die Software auf dem neuesten Stand und damit sicher zu halten.
Die Mehrzahl der RMM’s nutzt ein im SaaS-Segment etabliertes, unbefristetes Kostenmodell, bei dem der Kunde im Rahmen eines Abonnements monatliche oder jährliche Nutzungsgebühren entrichtet. Je nachdem wie das Abonnement ausgestaltet wird, kann dieses unbefristete Kostenmodell flexibel an die steigenden oder sinkenden Bedürfnisse der Vertragspartner angepasst werden, ohne dass enorme finanzielle Verpflichtungen eingegangen werden müssen. Das SaaS-Modell garantiert Ihnen, dass Ihre Agenten aktualisiert werden und verteilt die Kosten für den Bezug der Software über den Zeitraum hinweg, für den Sie die Lösung tatsächlich benötigen.
In den letzten Jahren haben viele Anbieter ein Ende ihres unbefristeten Kostenmodells angekündigt, was für die Nutzer bedeutet, dass sie zwar die Software weiterhin nutzen können, jedoch nicht mehr in der Lage sind, entsprechende Updates zu beziehen.
Einrichtungs-, Implementierungs- und Schulungsgebühren für RMM‘s
Obwohl es sich nicht um direkte Kosten für die RMM Software handelt, sind für die Nutzung etablierter, komplexer RMM’s oft Einrichtungs-, Implementierungs- und Schulungsgebühren erforderlich. Diese Gebühren werden oft von Anbietern verlangt, die sehr komplexe Fernwartungs- und -Verwaltungssoftware anbieten, die nur sehr begrenzte individuelle Nutzungsmöglichkeiten bietet. Die Anbieter passen die ursprüngliche Funktionalität durch personalisierte Implementierungen an die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden an. Diese Implementierungs- und Einrichtungsprojekte können Wochen bis Monate dauern und lassen sich im Nachhinein oft nur schwer nachjustieren.
RMM’s ohne Einrichtungs- und Implementierungsgebühren konzentrieren sich oft darauf, breit anwendbare, anpassbare Funktionalitäten zu realisieren, und machen die Anpassung so intuitiv, dass ihre Partner zuverlässig maßgeschneiderte Funktionen für ihre spezifischen Anforderungen entwickeln können.
Warum werden die Kosten von RMM-Softwarelösungen nicht veröffentlicht?
Während Unternehmen aller Formen und Größen Fernwartungs- und Verwaltungssoftware einsetzen, wurden RMM’s ursprünglich für Managed Service Provider (MSP’s) entwickelt und werden von diesen auch intensiv genutzt. Während ein RMM ein Kernstück des Servicebereitstellungsmodells eines MSP ist, bieten MSP’s einen Mehrwert, der weit über die verwendete Technologie hinausgeht. Diese Nuance kann von Kunden schnell übersehen werden, daher veröffentlichen Anbieter die Preise nicht öffentlich, die MSP’s für den Bezug einer RMM-Softwarelösung bezahlen müssen. Dies geschieht, damit MSP’s nicht mit ihren Kunden über die veröffentlichten Kostenmodelle in Konflikt geraten.
Folgendes gilt zwar nicht immer, aber oft sind die Produkte von Anbietern, die ihre Abrechnungsmodalitäten veröffentlichen, nicht explizit auf MSP-Kunden ausgerichtet.
Fazit
Möglicherweise wollten Sie durch diesen Artikel ursprünglich erfahren, wieviel eine RMM-Softwarelösung kosten würde. Diese konkrete Information hängt jedoch von einer Vielzahl komplexer Faktoren ab und die Veröffentlichung der genauen Preise könnte negative Auswirkungen für MSP’s nach sich ziehen. Falls Sie gern erfahren möchten, wieviel NinjaOne kostet, können Sie gern hier ein Angebot einholen – kostenlos und ohne jeglichen Verkaufsdruck von unserer Seite.