Malware kann man als bösartige Software oder schädlichen Code beschreiben. Sie hat eine negative Auswirkung auf das System, indem sie den normalen Betrieb eines Endpunkts beschädigt oder stört. Am besten kann man sich Malware wie eine Grippe vorstellen: Sie beeinträchtigt die normale Funktion eines Geräts und macht es anfälliger für weitere Krankheiten oder Infektionen. Daher ist es wichtig, dass Sie Malware sofort behandeln, sobald Sie diese entdecken, um weiteren Schaden zu verhindern.
Cyber-Kriminelle verwenden Malware aus verschiedenen Gründen. Einige wollen vielleicht Geld von Ihnen erpressen, ein politisches Statement abgeben, Ihre betriebliche Effizienz sabotieren oder Ihnen einfach nur einen Streich spielen. Unabhängig vom Grund kann Malware extrem gefährlich werden, indem sie Ihre sensiblen Daten verschlüsselt oder löscht, was Sie letztendlich Tausende von Dollar kostet (abgesehen von dem erheblichen Vertrauensverlust bei Ihren Kunden).
Sehen wir uns einige aktuelle Zahlen von G2 an:
- täglich tauchen 560.000 neue Malware-Attacken auf.
- 70 % der Unternehmen berichten, dass sie Malware-Anzeigen in ihren Browsern sehen.
- in 75 % der Unternehmen weltweit wurde Malware von einem Mitarbeiter auf einen anderen übertragen.
- Mehr als 40 Malware-Typen verwenden Domain-Generierung (DGAs), was ihre Erkennung und Verhinderung erschwert.
- Google entdeckt jede Woche über 50 bösartige Internetseiten.
Arten von Malware
Es gibt verschiedene Arten von Malware, aber wir werden hier nur die häufigsten besprechen:
Phishing
Phishing, unterteilt in Spear-Phishing und Whaling, gibt vor, eine glaubwürdige oder maßgebliche Quelle zu sein, um sensible Daten über E-Mails, Internetseiten, Textnachrichten oder andere elektronische Kommunikationsmittel zu stehlen. In der Regel geben sich Cyber-Kriminelle für Ihren Arbeitgeber oder ein hochrangiges Unternehmen (z. B. eine Bank) aus, um Sie dazu zu bringen, persönliche Daten wie Kreditkartennummern oder Sozialversicherungsnummern preiszugeben oder große Geldbeträge zu überweisen.
Beim Phishing wird der natürliche Vertrauensinstinkt der meisten Menschen ausgenutzt. Aus diesem Grund warnen viele Regierungsbehörden, darunter die Cybersecurity und Infrastructure Security Agency (CISA), die Öffentlichkeit regelmäßig vor den Gefahren des Phishings und veröffentlichen zahlreiche Infografiken zur Phishing-Prävention.
Ransomware
Ransomware ist die häufigste Art von Malware. Wie der Name schon sagt, nimmt Ransomware bestimmte Informationen (in der Regel personenbezogene Daten) als Geisel und verlangt dafür einen Preis.
Die CISA hat ihre Stop Ransomware-Kampagne ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit über die Verbreitung von Ransomware aufzuklären und Unternehmen davor zu bewahren, davon betroffen zu sein. Laut dem jüngsten Bericht von Statista nimmt Ransomware jedoch jedes Jahr in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu. Tatsächlich schätzen Experten, dass das durchschnittliche Lösegeld, das im zweiten Quartal 2023 an Kriminelle gezahlt wurde, bei über 740.000 Dollar lag.
Spyware
Spyware ist bösartige Software, die ohne Ihre Zustimmung auf ein Gerät zugreift und es beschädigt. Als “Spion” in Ihrem Netzwerk dringt er in Ihr Gerät ein, versucht, unbemerkt zu bleiben, und sammelt persönliche und sensible Daten. Diese Informationen werden in der Regel an Werbetreibende, Datenerfassungsfirmen oder bösartige Akteure weitergeleitet, um Profit zu machen.
Auch wenn Cyber-Kriminelle Ihr Gerät nicht unbedingt physisch schädigen wollen, kann Spyware unweigerlich zu einem kompromittierten System führen. Abgesehen von Datendiebstahl und Identitätsbetrug kann Spyware die Systemleistung beeinträchtigen und große Mengen an Ressourcen auf Ihrem Gerät verbrauchen. Dies wiederum kann dazu führen, dass Ihr Betriebssystem abstürzt, sich überhitzt oder einfach abstirbt.
Adware
Denken Sie an all die nicht überspringbare Werbung, die Sie auf beliebten Internetseiten sehen. Wenden Sie das auf Ihren Computer an, und Sie können sich ein klares Bild von Adware machen. Adware zeigt auf Ihrem Computer unerwünschte Werbung in Form von Pop-ups, Werbebannern oder anderen aufdringlichen Methoden an. Sie werden ohne Ihr Wissen oder Ihre Zustimmung installiert und lassen sich in der Regel nur schwer wieder entfernen, sobald sie Ihren Computer infiziert haben.
Adware ist im Allgemeinen nicht schädlich, aber ähnlich wie Spyware sammelt diese Malware personenbezogene Daten und verkauft sie an Drittunternehmen.
Viren
Computerviren sind bösartige Schadprogramme, die sich replizieren und über Ihr Gerät verbreiten. Sie verbreiten sich auf digitalem Wege von Wirt zu Wirt, ähnlich wie das Grippevirus auf den Menschen übergreift.
Es gibt viele Arten von Viren, von Trojaner-Viren über residente Viren (die einen Host-Computer und Anwendungen infizieren, wenn sie geöffnet werden) bis hin zu Überschreibungsviren (die Daten löschen und durch einen anderen Code ersetzen). Unabhängig davon können alle Viren Betriebsstörungen verursachen und zu Datenverlusten oder Datenlecks führen.
Würmer
Worms sind eine Untergruppe von Trojaner-Viren, die sich selbst von einem Computer zum anderen vermehren. Der Hauptunterschied zwischen einem Virus und einem Wurm besteht darin, dass ersterer eine bestimmte Aktion benötigt, um den Replikationsprozess in Gang zu setzen, während letzterer sich von selbst über Systeme verbreiten kann.
Rootkit
Rootkits sind Malware-Programme, die Hackern Zugriff (oder “Root”-Kontrolle) auf Ihr gesamtes Netzwerk ermöglichen. Rootkits sind so konzipiert, dass sie unbemerkt in Ihr Gerät eindringen und eine Vielzahl von Aktionen ausführen, z. B. Botnets, um DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) zu starten, Sicherheitssoftware zu deaktivieren oder personenbezogene Daten zu stehlen.
Cryptojacking
Cryptojacking, auch bekannt als bösartiges Cryptomining, ist eine neue (und zunehmend verbreitete) Malware, die Ihr Gerät zum Mining von Kryptowährungen nutzt. Dies kann Ihr Gerät erheblich verlangsamen und es anfälliger für andere Angriffe machen. Es ist erwähnenswert, dass die Zahl der Kryptojacking-Vorfälle laut Statista im Jahr 2022 bei fast 140 Millionen lag. Man schätzt, dass diese Zahl erst in den letzten Jahren gestiegen ist.
Wie bekomme ich Malware?
Die häufigste Art, sich mit Malware zu infizieren, ist das Internet. Einige Cyber-Kriminelle infizieren vielleicht einen USB-Stick oder andere tragbare Datenträger; im Allgemeinen sind Sie jedoch am meisten durch Malware gefährdet, wenn Sie online sind.
Malware kann Ihren Computer infizieren, wenn Sie auf gehackten oder bösartigen Internetseiten surfen, infizierte Dateien herunterladen, schädliche Programme oder Anwendungen installieren, eine infizierte E-Mail öffnen oder eine Aktion durchführen, die nicht zu 100 % mit einer Anti-Malware-Sicherheitsanwendung abgesichert ist.
Das Gefährliche an Malware ist, dass sie sich als scheinbar legitime Anwendungen oder E-Mails ausgeben kann. Deshalb sagen Fach-Experten, dass es keine perfekte Methode zur Verhinderung von Malware gibt: Selbst die Besten unter uns können Opfer davon werden, zumal die Bedrohungsakteure ihre Angriffe immer raffinierter gestalten.
Auf wen zielt die Malware ab?
Die einfachste Antwort lautet: auf jeden. Cyberkriminelle sind in der Regel durch Geld motiviert und nutzen jeden aus, der sich ausbeuten lässt. Zwar haben es manche Täter auf hochrangige Führungskräfte abgesehen oder zielen auf den großen Gewinn ab, doch in Wahrheit kann jeder zum Ziel werden. Faulere Cyber-Kriminelle möchten möglicherweise Malware erstellen und an so viele Ziele wie möglich verteilen – eine Art Trial-and-Error-Verfahren.
In den meisten Fällen greifen Kriminelle an, wen sie können. Aus diesem Grund empfehlen Experten, es Hackern so schwer wie möglich zu machen, Schwachstellen in Ihren Geräten oder IT-Systemen auszunutzen. Zwar kann kein Gerät zu 100 % geschützt werden, aber Cyber-Kriminelle werden sich im Allgemeinen nicht die Mühe machen, ein Gerät zu infizieren, das viel Zeit und Mühe erfordert (es sei denn, Sie sind ihr spezielles Ziel).
Wie kann ich feststellen, ob ich Malware habe?
Es ist zu bedenken, dass sich Malware auf verschiedene Weise einnisten kann, je nachdem, welcher Typ Ihr Gerät oder Netzwerk infiziert. Es gibt jedoch einige verräterische Anzeichen, die zu beachten sind:
- Ihr Computer wird langsamer. Eines der offensichtlichsten Anzeichen für Malware ist die verringerte Geschwindigkeit Ihres Betriebssystems. Sie könnten infiziert sein, wenn Sie plötzlich feststellen, dass Ihr Computer langsamer wird, selbst wenn Sie normale Aufgaben ausführen.
- Auf Ihrem Bildschirm wird lästige Werbung angezeigt. Unerwartete Pop-ups sind die Hauptsymptome einer Malware-Infektion. Achten Sie auch besonders auf Scareware – eine Art von Adware, die Ihre Angst ausnutzt, um Sie zum Klicken auf eine bestimmte Anwendung zu verleiten.
- Ihr System stürzt ab. Hüten Sie sich vor dem Blue Screen of Death oder dem plötzlichen Einfrieren Ihres Computers.
- Ihre Browsereinstellungen ändern sich. Hat sich Ihre Homepage geändert? Sehen Sie neue Symbolleisten oder Erweiterungen, die Sie nie installiert haben? Es kann sich um unerwünschte Software handeln, die auf Ihrem System installiert wurde.
- Sie haben plötzlich eine erhöhte Datennutzung. Achten Sie genau auf Ihre Datennutzung – manche Malware installiert eine zweite Infektion auf Ihrem Computer, z. B. Ransomware. Dies wiederum führt zu einer höheren Datennutzung.
- Sie verlieren den Zugriff auf einige Dateien oder Ihren gesamten Computer. Hacker können Dateien auf Ihrem Computer verschlüsseln und sie unzugänglich machen, bis Sie ein Lösegeld zahlen.
- Ihre Antiviren-Software ist plötzlich deaktiviert. Hacker deaktivieren sofort jegliche Antivirensoftware auf Ihrem Gerät und andere Sicherheitserweiterungen, um zu verhindern, dass sie entdeckt werden.
- Ihre Kontakte erhalten seltsame Nachrichten von Ihnen. Seien Sie vorsichtig, wenn Ihre Geschäftskollegen oder Freunde seltsame Nachrichten erhalten, die angeblich von Ihnen stammen.
Beachten Sie: Keine Nachrichten sind nicht unbedingt auch gute Nachrichten. Auch wenn alles “normal” zu sein scheint, kann Ihr Gerät mit Malware infiziert worden sein. Täglich wird neue, raffinierte Malware entwickelt, die sich der Erkennung entzieht und ihre bösartigen Aktivitäten unbemerkt fortsetzt. Am besten ist es, ein gutes Cybersicherheitsprogramm zu verwenden oder mit einem Anbieter zusammenzuarbeiten, der eine Vielzahl von Sicherheitsfunktionen bietet.
Wie kann ich mich vor Malware schützen?
- Installieren Sie ein Antivirenprogramm. Der einfachste Weg, Malware zu verhindern, ist eine vertrauenswürdige Sicherheitslösung oder Anti-Malware-Software. Wenn Sie ein MSP sind, sollten Sie sich nach einem vertrauenswürdigen Endpunktmanagement-Unternehmen wie NinjaOne umsehen, das mit führenden Sicherheitsanbietern zusammenarbeitet, um End-to-End-Schutz für Ihr gesamtes System zu bieten.
- Investieren Sie in Schulungen zur Cybersicherheit. Stellen Sie sicher, dass alle Teammitglieder, einschließlich des C-Suite-Managements und des Nicht-IT-Personals, über die Anzeichen von Phishing und anderen Cyberangriffen informiert sind und regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden. Wenn möglich, sollten auch Simulationstools in Betracht gezogen werden.
- Verabschiedung eines Zero-Trust-Modells. Ziehen Sie Zero-Trust-Sicherheitsmaßnahmen in Betracht, wie z. B. die Implementierung einer Multi-Faktor-Authentifizierung, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer:innen auf Ihre sensiblen Daten zugreifen können.
Wie NinjaOne Malware verhindert
NinjaOne ist die vertrauenswürdige Endpunkt-Management-Softwarelösung für mehr als 17.000 Kunden weltweit. Die von der IT für die IT entwickelte Plattform ermöglicht Ihnen nicht nur die nahtlose Überwachung und Verwaltung Ihrer Endpunkte, sondern schützt sie mit ihren verschiedenen Sicherheitsintegrationen auch vor Cyber-Bedrohungen.
NinjaOne ist ein All-in-One-Tool, das nachweislich die Effizienz steigert, die IT-Kosten senkt und das Sicherheitsrisiko reduziert.
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Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Bekommen Macs Malware?
Allgemein wird angenommen, dass Macs und andere Apple-Geräte immun gegen Viren sind und daher keine Anti-Malware-App benötigen. Auch wenn dies im Allgemeinen zutrifft, sind Macs nicht unangreifbar und können dennoch mit Malware infiziert werden.
2. Ist Malware auf mobile Geräte ausgerichtet?
Ja. Moderne Cyberkriminelle haben es aufgrund ihrer Beliebtheit auf mobile Geräte abgesehen – fast jeder Mensch auf der Welt hat ein mobiles Gerät!
3. Ist mein Android-Gerät mit Malware infiziert?
Abgesehen von den bereits erwähnten Anzeichen ist eine der einfachsten Möglichkeiten, um festzustellen, ob Ihr Android-Gerät mit Malware infiziert ist, wenn es plötzlich und häufig heiß wird. Ein überlastetes Telefon bedeutet, dass der Prozessor eine große Menge an Ressourcen verbraucht, was ein Symptom für Malware sein kann.
4. Ist mein iPhone oder iPad mit Malware infiziert?
Malware ist bei Apple-Geräten normalerweise nicht verbreitet. Aber nur weil es selten ist, heißt es nicht, dass es unmöglich ist. Jailbroken-Smartphones sind in der Regel anfälliger für Malware und können dazu führen, dass Ihr Smartphone verzögert oder einfriert.
5. Wie kann ich Malware entfernen?
In diesem Artikel gehen wir näher darauf ein, wie Sie bösartigen Code entfernen können.