Was ist Geofencing?

Geofencing ist eine standortbezogene Technologie, die eine virtuelle geografische Grenze festlegt und eine Meldung oder eine andere Aktion auslöst, wenn ein Gerät diese Grenze betritt oder verlässt. Im Wesentlichen wird damit ein “Zaun” (en. fence) geschaffen, hinter dem eine Geofencing-App auf die Echtzeit-Standortdaten eines verfolgten Geräts zugreift. Wenn das gleiche Gerät diese Grenze verlässt, werden bestimmte Aktionen ausgelöst.

Wie funktioniert Geofencing?

Diese Apps nutzen Kommunikationstechnologien wie GPS und RFID, um auf Echtzeit-Standortdaten zuzugreifen und eine definierte Grenze einzurichten. Eine vorprogrammierte Aktion, z. B. eine Meldung, wird automatisch ausgelöst, wenn ein mobiles Gerät mit dem entsprechenden RFID-Tag die überwachte Zone betritt oder verlässt.

Die IT-Teams können nun die geeigneten Maßnahmen ergreifen, z. B. die Nutzung bestimmter Anwendungen einschränken.

Geofencing vs. Geotracking

Geofencing und Geotracking basieren auf standortbezogenen Technologien und werden oft miteinander verwechselt. Es ist jedoch wichtig, den Hauptunterschied zwischen den beiden zu erkennen.

Während beim Geotracking GPS zur Verfolgung von Bewegungen in Echtzeit verwendet wird, werden beim Geofencing bestimmte Aktionen ausgelöst, wenn ein Gerät eine virtuelle Grenze betritt oder verlässt. Geofencing kann also als eine “strengere” Version des Geotrackings betrachtet werden und kann in Szenarien eingesetzt werden, in denen ein mobiles Gerät oder ein anderes System kontinuierlich überwacht werden muss. Aus diesem Grund ist Geofencing fast immer ein Thema für jede Software-Lösung zur Verwaltung von Mobilgeräten.

Warum soll man sich für Geofencing entscheiden?

Es spielt eine wichtige Rolle für die Cybersicherheit, insbesondere da immer mehr Unternehmen BYOD-Richtlinien einführen. Wenn ein Teammitglied die virtuelle Grenze überschreitet, löst das System Meldungen aus und benachrichtigt die zuständigen IT- oder Sicherheitsteams.

Diese Technologie ist für Hochsicherheitsbereiche wie das Gesundheits- oder das Finanzwesen essenziell. Für MSPs und MSSPs kann das Geofencing zu einer verbesserten Sicherheit beitragen. Einzelpersonen können nur autorisierte Aktionen innerhalb der ihnen zugewiesenen durch Geofencing begrenzten Zone durchführen.

Geofencing und Verfolgungssgeräte: Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes

In den meisten Fällen wird das Geofencing auf Smartphones, Laptops, Smartwatches oder andere mobile Endpunkte angewendet. Der Gedanke, ständig überwacht zu werden (und sei es nur der eigene Standort), kann jedoch für viele ein heikles Thema sein.

Es bleibt die Frage, wie und von wem Standortdaten verwendet werden. Beispielsweise können einige Wirtschaftszweige Geofencing für ihre Marketing- und Werbekampagnen nutzen.

Und dann stellt sich noch die Frage nach der informierten Einwilligung: Viele Smartphone-Benutzer:innen sind sich nicht darüber im Klaren, wann ihr Gerät verfolgt und analysiert wird, und haben auch nicht die Möglichkeit, sich von dieser Technologie abzumelden. Dies kann natürlich für Unternehmen, die die Geofencing-Technologie in ihren Teams benötigen, schwieriger sein. Allerdings gilt hier die Tatsache, dass alle Mitarbeiter:innen wissen müssen, dass die Geozone existiert.

Und schließlich besteht immer die Gefahr von Datenschutzverletzungen durch Bedrohungsakteure. Kompromittierte Geofencing-Technologien könnten Personen dem Stalking oder anderen bösartigen Aktivitäten aussetzen.

Die Zukunft des Geofencings

Es wird erwartet, dass sich Geofencing in den kommenden Jahren weiterentwickeln und durchsetzen wird. Hier sind einige Trends, die Sie im Auge behalten sollten:

  • Smart Homes und Geräte. Dieser Service kann in Smart Homes eine Rolle spielen. Eine Geofencing-App kann beispielsweise das Licht einschalten oder eine Tür aufschließen, wenn sich die Bewohner:innen in der Nähe der Wohnung befinden.
  • Wearable Technologies. Es kann Gesundheits- und Fitnessdaten sowie Warnmeldungen basierend auf dem Standort der Träger:innen liefern.
  • Kommerzielle Anwendungen. Die Technologie kann auch zu anspruchsvolleren Lösungen für das Lieferkettenmanagement führen.

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